In die Karibik – Der Countdown läuft
Nur noch 250 Seemeilen haben wir vor uns 🙂 , dann sind wir endlich da. Es ist kaum zu glauben, dass wir dann wirklich mehr als 2700 Seemeilen gesegelt sind 🙂 Die letzten Tage haben sich ziemlich in die Länge gezogen. Meistens scheint die Sonne und über Tag ist es so warm, dass man sich besser unter Deck verkrümelt. Dort ist es zwar auch warm, aber man wird wenigstens nicht von der Sonne gegrillt. Unser Bimini, die Sonnenabdeckung draußen, gibt sich zwar redliche Mühe Schatten zu spenden, aber für uns Drei zusammen reicht es meistens nicht.
Erfreulicherweise ist aber mittlerweile der Kühlschrank so weit geleert, dass auch die Getränke wieder Platz darin finden. Einen festen Platz im Tagesablauf hat die nachmittägliche Dosis Zucker in Cola-Form eingenommen :-), aber die Vorfreude auf das Anlegerbier in Saint Lucia steigt von Stunde zu Stunde.
Unser Autopilot, die Hydra, macht einen ganz hervorragenden Job. Schon seit Längerem laufen wir direkt Richtung Saint Lucia, während andere Boote verzweifelt versuchen, sich im Zick-Zack-Kurs vor dem Wind kreuzend in diese Richtung vorzuarbeiten. Der Wind kommt meistens direkt von hinten. Das ist ein Kurs, mit dem viele Schiffe große Probleme haben. Aber unsere CESARINA wurde für solche Kurse konstruiert und lässt sich von den Kreuzseen wegen ihrer Rumpfform mit ihrem Langkiel nicht vom Kurs abbringen :-). Daher wir können wir mit der Hydra Kurse bis zu 175° vor dem Wind steuern ohne Gefahr zu laufen, eine gefährliche Patenthalse zu riskieren. Das funktioniert so fantastisch, dass Dietmar das nicht einmal von Hand so gut steuern kann. Und das will schon was heißen 🙂 So kann er dann besser ein gutes Buch lesen, was ja auf Dauer auch mehr Spaß macht.
Auf dem Plotter ist heute Nacht schon deutlich zu sehen, dass wir uns Saint Lucia nähern. Drei weitere Segler und sogar zwei Frachter treiben sich gerade in unserer näheren Umgebung herum. Da werden die Nachtwachen auch deutlich kurzweiliger, da es außer Sternen auch mal wieder etwas anderes zu sehen gibt. Obwohl natürlich ein Sternenhimmel über dem Atlantik nicht zu verachten ist. So viele Sternschnuppen wie in den letzten zweieinhalb Wochen habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Und ohne das ganze Licht, das wir in den dichtbesiedelten Gebieten ja eigentlich immer haben, sieht er noch viel schöner, leuchtender und klarer aus 🙂