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Auf nach Antigua

Heute wollten wir die Marina Le Marin verlassen und weiter nach Norden fahren. In zwei Etappen sollte es nach Antigua gehen. Da heute nur ein kurzer Schlag an der Küste von Martinique entlang geplant war, wollten wir erst Mittag los. Somit hatte ich vormittags noch Zeit für einem Einkauf auf dem Markt und einem Bummel mit der Kamera rund um den Hafen. Bevor wir auscheckten, nutzten wir noch ein letztes Mal die heißen Duschen in der Marina 🙂 Immer mal wieder schön, wenn das warme Wasser auf Knopfdruck einfach aus dem Hahn kommt und man sich keine Gedanken über den Wasserverbrauch machen muss. Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass wir dort mit dem Wasser verschwenderisch umgehen :-), aber auf der CESARINA brauchen wir zur Herstellung von 55 Litern Süßwasser ungefähr eine Stunde und eine Menge Energie. Da bekommt die Wertigkeit von Süßwasser noch einmal eine ganz andere Bedeutung 🙂
Auf dem Rückweg konnten wir einem leckeren Eis nicht widerstehen und machten deshalb erst um zwei Uhr die Leinen in der Marina los. Bei sehr angenehmen Bedingungen kamen wir gut voran und gingen in der Dämmerung nördlich von Fort-de-France vor dem Städtchen Schoelcher vor Anker. Da der Platz etwas „rollig“ ist, waren wir fast alleine. Außer uns hatte sich nur ein Katamaran an diesen einsamen Ort verirrt. Die anderen Boote, die hier lagen, wurden schon längerer Zeit von ihren Eignern verlassen. Da unsere CESAINA mit ihren 23 Tonnen Gewicht immer sehr angenehm vor Anker liegt, hatten wir eine ruhige und wunderschöne Nacht und starteten am nächsten Vormittag in Richtung Antigua. Der Wind war leider hinter der Insel schon sehr schwach und wir mussten zeitweise die Maschine benutzen. So wurde es auf jeden Fall nicht langweilig: Segel rauf – Segel runter. Immer gab es etwas zu tun. So segelten wir in die erste karibische Nacht hinein, denn für die Distanz von 160 Seemeilen hatten wir mindestens 24 Stunden eingeplant. Für Dietmar war diese Nacht leider nicht so entspannt, da ich zwar das Vorsegel alleine setzen und bergen konnte (meine Premiere auf der CESARINA, ich war ganz stolz auf mich), aber für das Großsegel doch immer noch Unterstützung brauchte. Aber irgendwann lerne ich das sicher auch noch :-). Während seiner letzten Wache hatte er sogar einen leckeren Mahi-Mahi gefangen, der schon küchenfertig im Kühlschrank lag. Nicht einmal das hatte ich noch mitbekommen!
Gegen Mittag erreichten wir English Harbour. Laut unserem Cruising-Guide sollten wir wunderbare Bedingungen zu Ankern finden. Die Bucht ist recht langgestreckt und schmal und leider bei vielen Seglern beliebt. So drehten wir eine Runde durch das Ankerfeld und zogen dann unverrichteter Dinge wieder von dannen. Leider hatten wir keinen geeigneten Platz finden können. Also ging es in die nächste Bucht. Die sah zwar im Handbuch sehr unübersichtlich aus, war es in Wirklichkeit aber gar nicht. Schön geschützt und mit viel Platz ringsherum lagen wir bald mit Aussicht auf Falmouth Harbour. Und das war schon eine besondere Aussicht. Die Schiffe, die hier in der Marina oder auch vor Anker lagen, ließen keine Wünsche offen. Zwei davon hatten sogar einen Hubschrauber an Bord. Wenn man sich abends die Frage stellen muss, nehmen wir zum Essen gehen das Beiboot (Dinghi scheint mir ab einer gewissen Größe einfach nicht mehr der richtige begriff zu sein) oder nehmen wir den Heli??? Was soll man dazu noch sagen. Ein Luxus-Dreimaster hatte sogar ein kleines Segelboot als an Deck stehen. Das Holz war wunderschön lackiert, das versteht sich ja von selber. Auch sahen wir einen beeindruckenden Carbon-Mast, der für Arbeiten am Mast einen festinstallierten Lift als Arbeitsplattform hatte, während wir eigentlich froh sind, dass wir mittlerweile eine stabilen und bequemen Bootsmannstuhl besitzen, mit dem ich Dietmar dann in den Mast ziehen kann 🙂 In der Bildergalerie findet Ihr einige Bilder. Danach werde Ihr sicher verstehen, was ich meine.

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