Der Kampf gegen die Bilgenpumpe
Nach unserem langen Werftaufenthalt waren doch noch ein paar Dinge am Boot zu erledigen. Denn immer wenn man in einem funktionierenden System Dinge ändert oder hinzufügt, bleibt irgendwie auch immer etwas auf der Strecke 🙁 Unsere alte Bilgenpumpe war durch den Einbau einer zweiten und auch leistungsstärkeren Pumpe anscheinend so stark verärgert, dass sie einfach ihren Dienst quittierte. Trotz viel Getöse im Pumpengehäuse wurde das Wasser leider nicht mehr aus dem Schiff gepumpt. Auch unsere Abwasserpumpe im Bad pumpte das Abwasser vom Waschbecken statt nach draußen, auf einmal ärgerlicherweise in die Bilge.
Da kam dem Chef der neblige und regnerische Tag grade recht und er verwandelte das gesamte Schiff in eine Großbaustelle. Gegen elf legte ich Protest ein und verlange Zugang zur Küche. Ein Regentag ganz ohne Frühstück war schon hart an der Grenze des Erträglichen. Kaum hatte ich die Spiegeleier aus der Pfanne auf den Tellern platziert, wurden die Bodenbretter in der Küche wieder entfernt und Dietmar verschwand wieder in der Bilge.
Die Segler unter Euch kennen sicher das Bild, das sich bietet, wenn in einem Schiff gearbeitet wird. Da ich Dietmar bei seiner Arbeit nicht weiter unterstützen konnte, versuchte ich einfach nicht weiter im Weg zu sein und zog mich mit einem Buch in eine geschützte Ecke im Salon zurück. Ein Großteil der Bodenbretter war geöffnet, überall standen Werkzeuge und andere benötigte Dinge herum. Sogar meine kleine Sitzecke war im Laufe der Arbeiten im Weg, da ich auf einem wichtigen Werkzeugfach saß. Am besten hätte ich mich wohl in Luft aufgelöst.
Aber irgendwann ist so ein Bootsarbeitstag dann auch zu Ende 🙂 und alle Dinge verschwinden wieder an Ihren gewohnten Platz. Dietmar hatte die Ableitung der Bilgenpumpe mit einem neuen Schlauch wieder dazu gebracht, wie gewohnt ihre Aufgabe zu übernehmen und auch das Abwasser aus dem Bad wanderte wie früher nach draußen. So stand der Weiterfahrt nach Boston morgen nichts mehr im Weg 🙂