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Kurzer Zwischenstopp in Freeport

Die Nacht war ruhig und der Morgen begann mit strahlendem Sonnenschein. Mehrere Delfine umspielten unser Boot. Schon  vor acht Uhr gingen wir Anker auf und machten auf auf den Weg nach Freeport auf den Grand Bahamas. Der Wind war heute leider nicht mit von der Partie und so dröhnte fast den ganzen Tag der Motor. Somit waren wir froh, als wir kurz vor sechs Uhr die Erlaubnis von Freeport Harbour Controll erhielten,  in den Hafen einlaufen zu dürfen. Das war nach langer Zeit der erste Industriehafen, den wir ansteuerten und neben den riesigen Frachtern und Kreuzfahrtschiffen kammen wir uns schon ziemlich winzig vor. In einem Nebenarm der riesigen Hafenlage fanden wir die dann auch die Brandford-Werft. Zu dem riesigen Werftgelände an Land gehörte leider nur eine recht überschaubare Anzahl von Stegen in einem recht zweifelhaften Zustand 🙂 Aber letztendlich schickte uns ein Mitarbeiter der Werft doch noch an ein ordentliches Plätzchen. Der freundliche Mann kümmerte sich auch gleich darum, dass sich Zoll und Immigration zu uns auf den Weg machten und übergab uns einen Stapel Papier, der für die Einreise bitte ausgefüllt werden sollte 🙁 Ich liebe Bürokratie. Obwohl ich direkt mit dem Ausfüllen begann, war der Zollbeamte schneller bei uns an Bord als ich den Papierkrieg beendet hatte. Aber er wartete geduldig, stempelte uns Pässe und irgendwann hielten wir unser Cruising Permit für die nächsten zwölf Monate für unschlagbare 150 $ in den Händen. Warum wir nur die Hälfe des normalen Preises bezahlen mussten, ist uns bis heute nicht klar 🙂 Aber wir haben uns natürlich nicht weiter beschwert.

Offiziell eingereist machten wir uns zum Abendeessen auf den Weg ins nächstgelegene Restaurant an Land. Nach Kuba war es ein wirklicher Kulturschock und sehr amerikanisch. Die Portionen waren riesig und die Qualität eher mäßig, aber selber kochen wäre einfach keine Alternative gewesen. Der Inhalt unseres Kühlschrankes war nach der langen Zeit in Kuba doch sehr übersichtlich :-).

Am nächsten Morgen kümmerten wir uns zuerst um die neue Starterbatterie für den Generator. Der Werftchef persönlich ließ es sich nicht nehmen, mit uns eben kurz zu einem nahegelegenen Laden zu fahren, in dem Dietmar auch ganz schnell fündig wurde. Ich durfte die kurze Zeit nutzen, um im benachbarten Supermarkt hektisch unsere Vorräte mit frischen Lebensmittel wieder aufzufüllen. Nach der kubanischen Übersichtlichkeit an Angeboten war es schwer mit der ganzen Vielfalt umzugehen. Gut, dass ich nur 10 Minuten Zeit hatte, sonst wäre der Einkauf sicher ziemlich ausgeartet.

Zurück auf der CEARINA begann Dietmar gleich die Batterie einzubauen. Leider war sie ganze drei Millimeter länger als der Kasten, in den sie hinein passen musste 🙁 So wurde es doch eine längere Aktion. Ich nutzte die Zeit, um die Wettervorhersage zu prüfen. So stand kurze Zeit später fest, dass ein längerer Zwischenstopp auf Grand Bahamas gestrichen war, denn nur heute und morgen würden wir noch Nordwind haben, um weiter nach Nassau auf New Providence zu segeln. Anfang nächster Woche erwarteten wir Besuch in Nassau, da wäre es schon nett, wenn wir ein paar Tage vorher da wären 🙂 Außerdem war ein alter Bekannter vor ein paar Tagen auf seinen in Nassau liegenden Katermaran zurückgekehrt. Frank und seine Cayluna hatten wir seit Ende November 2014 nicht mehr gesehen. Das Treffen wollten wir uns nicht entgehen lassen. So waren wir kurz nach Mittag wieder unterwegs.

Die Nacht in der wirklich wenig luxuriösen Marina war die teuerste unserer bisherigen Reise. Erstaunt musste ich beim Bezahlen feststellen, dass Freeport für das Befahren des kommerziellen Hafens 128 $ in Rechnung stellt. Gut, dass wir beim Cruising Permit so viel gespart hatten 🙂

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