Allgemein

Eine Steuerparadies, stramme Waden und frisches Wasser aus dem Hafenbecken

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Es gibt Orte, da wacht man einfach schon mit einem angenehmen Gefühl auf. Unter den sehr nachhaltig positiven Eindrücken des gestrigen Abends und dem Feeling von Atlantikflair und Fernweh, war das Aufstehen heute morgen eine leichte Übung. Gerade aus der Dusche gekommen hörte ich durch das offene Luk im Bad, wie Katja mit den beiden Hafenmeistern über eine “Special Rate” für unseren Liegeplatz der nächsten Tage sprach. Erst am Ende des Gespräches habe ich dann ganz zufällig bemerkt, dass wohl die ganze Zeit mein nackiger Hintern genau im Blickwinkel der Herren gewesen sein muss. Will gar nicht wissen was die Burschen gedacht haben……. 🙂

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Kein Wölkchen am strahlend blauen Himmel und kurz nach dem Frühstück standen unsere Stahlrösser fertig gesattelt am Steg. Heute stand eine sportliche Inseltour auf dem Programm. Nach nur 30 Minuten in dem zumindest für mich selbstmörderischen und auch anfänglich dichtem Linksverkehr auf den furchtbar engen Straßen, wurde uns die so harmlos klingende Tourenbeschreibung auf einmal erst richtig bewusst. Es hieß ungefähr “… eine leicht hügelige Tour über die Insel wenn man erst einmal die ersten 800m Höhenunterschied hinter sich gebracht hat….”. Dabei waren wir überzeugt, dass wir schon die leichtere Variante gewählt hatten. Natürlich war das meiner Stimmung nicht zuträglich. Nachdem meine liebe Frau Ihre verborgenen Talente als Motivationstrainer ausgepackt hat und meinen Ehrgeiz und die gefühlt letzten Energiereserven am Berg herausgekitzelt hat mit verständnisvollen Sätzen wie “Du willst die ganze Welt entdecken also hör zu jammern wie ein kleines Mädchen”. Die Nummer mit den Mädchen hat irgendwie gezogen und danach ging es zeitweise wie von selbst die zahlreich folgenden Steigungen hinauf. Zeitweise frustrierend, dass Katja sich konditionell verbessert hat denn ich konnte sie nur noch bei schnellen Abfahrten abhängen. Ansonsten war es zum Teil wie Tandem fahren; Du drehst Dich um nachdem Du mal ordentlich Gas gegeben hast und sie ist immer noch an Deinem Hinterrad.

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Die Belohnung für unseren Einsatz war aber aller Mühe wert. Guernsey und die anderen Kanalinseln sind als Steueroasen für z.B. “Private Equity Fonds” bekannt und entsprechend überdurchschnittlich vermögend sind auch eine Vielzahl der Bewohner. Links und rechts der Straßen reihte sich ein Traumschloss an das nächste. Wir haben auch schon andere sehr schöne Gegenden gesehen, aber der Pflegezustand der Gebäude und Gärten und die Sauberkeit der Straßen und Freiflächen hat heute ein neues Topniveau erreicht.

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Nach einer guten Stunde waren wir dann den dichten Verkehr los und die südwestliche Küste war in Sicht. Die Eindrücke waren überwältigend! Gern würde ich nach neuen Superlativen greifen, um die Erlebnisse zu beschreiben aber auf einer Skala von 1-10 hat die Schönheit der Natur und eine gefühlte 9,5 erreicht. (0,5 Punkte Abzug wegen den Autos :-))

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Am Nachmittag waren wir wieder zurück in St. Peters Port und haben uns nach gut 30 Kilometern auf dem Klapprad Crêpes mit Eis gegönnt. Eine neue Erfahrung war es für uns, dass das Eis schneller in der Sonne geschmolzen ist als wir es weglöffeln konnten.
Ein großes Erfolgserlebnis gab es dann noch am Nachmittag. Es ist mir gelungen den Betriebssdruck im Wassermacher von 36 Bar auf 55 Bar anzuheben. Ergebnis: jetzt produziert das Gerät anstatt 25 Liter satte 60 Liter Trinkwasser pro Stunde aus dem Meerwasser. Was für ein Tag 🙂

Morgen wollen wir die Kanalinsel Sark mit der Fähre besuchen. Wird spannend weil es dort keine Autos sondern nur Räder und Pferde gibt. Mal sehen was uns dort spannendes erwartet! Jetzt muss ich für heute Schluss machen und die neu angekommenen Segler mal begrüßen, die wie wir den TO-Stander (Vereinswimpel des Trans Ocean) fahren.

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